MONTH: MAI 2015
Sardinien Mai 2015
Familiennationalfeiertag, was ist das? – Das sind die Geburtstage und der Hochzeitstag eines Ehepaars am gleichen Tag.
Es ist die letzte grössere Töff-Tour mit meiner Frau Marianne als Selbstfahrerin. Sie will mich in Zukunft nur noch als Sozia auf Tages- und/oder Wochenendtouren begleiten. Noch einmal Sardinien ist ihr Wunschziel.
Sonntag, 10 Mai 2015 – Vom Freiamt über den Oberalp- und Lukmanier-Pass ins nach Brissago
Wir lassen es gemächlich angehen; nach dem Motto: Gott hat die Zeit gegeben… Der Gotthard ist noch geschlossen. Aber wir wollen ja Töfffahren! Deshalb erklimmen wir die Schöllenen und über den Oberalp gelangen wir nach Sedrun zur ersten Kaffeepause. Nach dem Lukmanier wird es ab Olivone spürbar wärmer. Wir ziehen durch bis nach Brissago und geniessen das Abendessen bei angenehmer Temperatur auf der Terrasse im HOTEL PRIMAVERA. Ein Geheimtipp, nicht nur für Biker!
Ready for Take-off!
Abendessen unter Palmen.
Montag, 11. Mai 2015 – Von Brissago über Umwege zum Fährhafen in Genua
Dem Lago Maggiore entlang erreichen wir bald Verbania. Touristen sind noch kaum unterwegs. Wir haben genügend Zeit eingeplant und halten uns links Richtung Stresa. In Baveno zweigen wir ab. Hoch oben bei Alpino stehen wir urplötzlich neben einem Kassenhäuschen. Ein Mann im „Jägerlook“ erklärt uns, dass die Fahrt durch den „Parco“ kostenpflichtig sei. Die Aussicht ist grandios. Wir halten ein paar Mal an und versuchen uns zu orientieren. Aber weil wir vorher kilometerweit durch den Wald gefahren sind, ist das uns zu zeitraubend. Wir verlassen uns auf das GARMIN und landen schliesslich in San Giulia Orta. Die Gelati sind erfrischend. – Ab Casale Monferrato entscheiden wir uns für die Autobahn.
Auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore nach San Giulio Orta
Dienstag, 12. Mai 2015 – Von Porto Torres mit Zwischenstopp in Alghero nach Bosa Marina
Auf der Überfahrt von Genua nach Porto Torres schlafe ich so gut wie noch nie auf einer Fähre. Ob es wohl daran liegt, dass wird eine Kabine im Vorderteil des Schiffs bekommen haben? Auf jeden Fall ist es so still und ruhig wie in einer Kirche. Nach dem Ausschiffen streben wir auf der Küstenstrasse Castelsardo an. Wegen Baustellen müssen wir immer wieder ins Landesinnere abbiegen. Italienische Baustellen und deren Umfahrungssignalisierung sind nicht gerade Beispiele von ausgeklügelter Planung! Ab Castelsardo ziehen wir eine Schlaufe süd- und später ostwärts um Alghero zu erreichen. Wir setzen uns vor einem Ristorane in den Schatten und schauen dem italienischen „dolce far niente“ zu. Es ist mitunter sehr lebhaft! – Auf einer der küstennahen Traumstrassen Sardiniens streben wir unserem heutigen Tagesziel Bosa Marina zu. Im HOTEL AL GABBIANO stimmt das Preisleistungsverhältnis noch. Halbpension für 50 Euro pro Person!
Bei Villanova Monteleone – Blick auf die Bucht bei Alghero
Um diese Jahreszeit sind die Strandbeizli in Bosa Marina noch (fast) menschenleer
Mittwoch, 13. Mai 2015 – Von Bosa Marina via Tharros nach Porto Pino
Heute wird ein langer Tag – aber das wissen wir bei der Abfahrt noch nicht! Unser erstes Ziel ist die Sinis-Halbinsel, östlich von Oristano in der gleichnamigen Provinz gelegen. Sehenswert sind die byzantinische Kirche SAN GIOVANNI DI SINIS und die übriggebliebenen Ruinen der vor über 3’000 Jahren gegründeten Stadt THARROS. Auf der ganz im Südwesten gelegenen und über einen Damm mit der Hauptinsel verbundenen Insel SANT’ANTIOCO finden wir kein passables Hotel. Wir fahren zurück aufs „Festland“ und beginnen erneut nach einem Nachtlager zu suchen. Aber oha! Chiuso! Wir suchen weiter: Chiuso! Und weiter: Chiuso! – Schlussendlich wird unsere Suche doch noch belohnt. Im gottverlassenen Porto Pino hat das CALA DEI PINI seine Pforten geöffnet. Aber die Küche ist noch nicht in Betrieb. Es ist noch nicht Saison! Die freundliche Sigiora am Empfang schickt uns Richtung Zentrum. Dort habe es Bars und Restaurants. Si signora, ma tutto sono chiuso und wir haben Hunger. Gegen halbneun kehren wir halt hungrig ins Hotel zurück. Doch die Signora vom Empfang sieht sich ausserstande auch nur Chips oder ein Stück Brot aufzutreiben. Sie vertröstet uns auf domani. Wir lassen nicht locker. Schlussendlich meint sie, wir könnten es noch im 6 km entfernten Sant’Anna Arresi versuchen. Dort gäbe es eine Pizzeria. Wir wollen auf Nummer sicher gehen und bitten die Signora dort anzurufen. – Si-si, sono aperto! – Es ist mittlerweile schon dunkel. Also, Helm auf und nichts wie los. Aber vorsichtig, denn wir fahren nur in Jeans. – Die Fahrt hat sich gelohnt. Das Essen ist spitze und die Preise „stumpf“ (sprich tief)!
Ein Blick in die richtige Richtung – Richtung Süden!
Donnerstag, 14. Mai 2015 – Von Porto Pino nach Barumini zur Nuraghe Su Nuraxi und ins Villagio Antichi Ovili bei Orroli
Bei bedecktem Himmel und verliert die Traumstrasse entlang der Costa del Sud fast alles von ihrem einzigartigen Reiz. Sie wird zur gewöhnlichen Küstenstrasse. – Etwas wehmütig erinnere ich mich an den 10. Mai 2006, den „Hangovertag“ mit Urs und Mario! – Kurz vor Cagliari verlassen wir die Küstenstrasse. Über die SS196/SS197 gelangen wir bei tropischen 36° Celsius nach Barumini. Wir haben Glück. Gleich beginnt eine Führung durch die Anlage der NURAGHE SU NURAXI. In den Gewölberuinen können wir uns abkühlen. Anschliessend machen wir uns auf den Wegl. Um der Hitze etwas zu entfliehen, suchen wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit irgendwo in den Hügeln. Zwei Häuser in Orroli sind wenig einladend. Auf dem Dorfplatz erklärt uns ein älterer, freundlicher Signore den Weg zum VILLAGGIO ANTICHI OVILI (dt: Alte Schafställe). Dieses Kleinod erreichen wir über ein anfänglich geteertes, später mit Schlaglöchern durchsetztes, schmales Natursträsschen. Es ist einsam und hoch über dem Dorf gelegen. Eine fantastische Fernsicht, Ruhe und Einsamkeit und das kühle Bier entschädigen uns für die Strapazen dieses Hitzetages.
Der Strand bei Chia an der Costa del Sud
Feierabendbier im Villaggio Antichi Ovili
Die Gegend
Unser Zimmer von aussen …
… und von innen.
Freitag/Samstag, 15./16. Mai 2015 – Vom Villagio Antichi Ovili bei Orroli nach Villasimius
Unser heutiges Tagesziel ist Villasimius ganz im Südosten der Insel. Ein hübscher Touristenort. Wir erreichen ihn über landschaftlich und „töfffahrerisch“ reizvolle Strecken. Hier bleiben wir zwei Tage und erkunden die Umgebung zu Fuss. Das empfehlenswerte HOTEL SU SERGENTI kenne ich von einer früheren Reise.
Das Hotel Su Sergenti hat sogar die Schweizer Fahne gehisst
Lauschiges Plätzchen
Schöner Rastplatz bei Villasimius
Sonntag – Mittwoch Exchanges in Canadian phone , 17. – 20. Mai 2015 – Von Villasimius nach Cala Gonone
Kurz nach der Abfahrt beginnt es zu Regnen. Wir zwängen uns in die Regenkleider und wählen nach einem Abstecher an die Costa Rei die Schnellstrasse bis Tortoli. Es ist zwar langweilig aber wir kommen flott voran. Ab Lotzorei beginnt die Bergstrecke. Von praktisch Meereshöhe windet sich die SS125 bis zum Kulminationspunkt bei Genna Silana auf 1017 Meter hoch. Ab und zu müssen wir unser Tempo drosseln weil praktisch wild lebende Schafe, Ziegen, Kühe, Schweine und Pferde sich im Bereich der Strasse tummeln. Kurz vor Dorgali biegen wir rechts ab, durch einen mehrere hundert Meter langen Tunnel, und erreichen unser Ziel Cala Gonone. Wir quartieren uns für 4 Nächte im Hotel Miramare ein. Von hier aus unternehmen wir Ausflüge zur Grotta del Bue Marino, einen Tagesausflug ins Inselinnere zum ehemaligen Banditendorf Orgosola und über Nuoro zurück nach Cala Gonone. Ein Highlight ist die Wanderung entlang der Küste und die Begegnung mit einem 72-jährigen Einheimischen, der uns spontan auf ein Glas Wein in seine urige Freiluftbar einlädt.
Auf dem Weg zur Grotta Bue Marino
Anfahrt zur Anlegestelle
In der Grotte ist fotografieren verboten
Marianne ist gut gelaunt
20. Mai 2015 – Wir feiern heute unsere Geburtstage und unseren Hochzeitstag.
BAR tönt immer gut …
… der Wein war warm …
… und der Barkeeper stolz!
Traumhaft gelegen …
… mit Ausblick aufs Meer.
Low Rider!
Donnerstag, 21. Mai 2015 – Von Cala Gonone nach Porto Torres
Freitag, 22. Mai 2015 – Von Genua nach Orta San Giulia
Samstag, 23. Mai 2015 – Von Orta San Giulia nach Brissago
Sonntag, 24. Mai 2015 – Von Brissago nach Hause