MONTH: JUNI 2010
Kroatien Juni 2010
Die Wetteraussichten erlauben: Ab nach Kroatien!
Dieses Mal zwingt uns die Grosswetterlage nicht, die Pläne kurz vor der Abfahrt zu ändern. Weil im Bündnerland die Schneefallgrenze bis gegen 1600 Meter sinken soll, wählen wir die Gotthardroute.
Pass oder Tunnel werden wir vor Ort entscheiden.
Über die Ausweichroute Gotthard südostwärts
Donnerstag, 3. Juni 2010 • Waltenschwil (CH) – Rovereto (I) • 541 km
Richtung Innerschweiz setzt leichter Sprühregen ein. In der Gotthard-Raststätte an der Autobahn bei Altdorf treffen wir uns mit Jost. Er ist von Luzern her angereist und ganz nass. Die Montage der Seitenkoffern brachte ihn arg ins Schwitzen!
Bei Wassen beginnt der Verkehr zu stocken. Wir zweigen spontan ab zur Passstrasse. Langsam kommt Nebel auf. Ein, zwei Kilometer vor der Passhöhe wird er stockdicht, die Sichweite beträgt kaum noch fünf Meter. Das Fahren im Schritttempo verlangt vollste Konzentration. Doch schon kurz nach der Passhöhe beginnt sich der Nebel zu lichten und es wird wieder spürbar wärmer… Alpensüdseiteklima eben!
Schlussendlich finden wir am oberen Ende des Gardasees ein audgezeichnetes Hotel, das nerocubo.
Fredi bei Urs in Merenschwand
Wir fahren über den Pass, Jost montiert den Kälteschutz
Fredi und Urs vor der Showküche
Fredi präsentiert den Blick in die Küche, Jost assistiert
Vom Gardasee zum Dreiländereck Italien/Österreich/Slovenien
Freitag, 4. Juni 2010 • Rovereto – Tarvisio (I) • 368 km
Über die SS 46 gewinnen wir rasch an Höhe. Es herrscht kaum Verkehr. Kurve folgt auf Kurve. Wir sind flott unterwegs, die Fussrasten fauchen den Asphalt an. Ach Herz, was willst du mehr!
Bei Schio erreichen wir die Ebene. Ab Bassano del Grappa streben wir Belluno zu und weiter nordwärts. Wir passieren Longarone, das nach einem Bergsturz in den über dem Dorf gelegenen Stausee von einer riesigen Flutwelle vollständig zerstört wurde.
Nach Lozzo di Cadore zweigen wir rechts ab. Über den Passo di Mauria erreichen wir Tolmezzo und durch das abgelegene Val Rio del Lago mit der Sella Nevea unser Endziel Tarvisio. Im Hotel Nevada beziehen wir Quartier.
Fredi liegt mit der Kamera auf der Lauer – Jost wird überrascht und bremst, Urs rauscht vorbei
Die Bikes sind sauber parkiert
…stärken wir uns für die Weiterfahrt.
Südwärts durch Slowenien nach Istrien an die Adria
Samstag, 5. Juni 2010 • Tarvisio – Umag (HR) • 273 km
Heute möchten wir in Istrien irgendwo am Meer sein. In Krajnska Gora zweigen wir rechts ab Richtung Vrsic-Pass. Buchstäblich über Stock und Stein führt die Strasse durch den wildromantischen Nationalpark hoch. Die meisten Kurven sind mit den von Töfffahrern ungeliebten Pavees (Pflastersteinen) ausgelegt. Nach unzähligen Baustellen erreichen wir die Passhöhe.
5 km nordöstlich von Triest kommen wir am slowenischen Lipica, der „Wiege“ der Lipizzaner, vorbei.
Am späten Nachmittag erreichen wir Umag an der Adria. Der Ort, ja die ganze Küste ist toal ausgebucht. Schlussendlich finden wir in einer Bungalow-Anlage noch freie Appartements.
Kurzhalt in Krajnska Gora – In der Ferne lockt der Vrsic-Pass
Auf dem Vrsic-Pass
Herrliche Aussicht gegen Süden
Hoch über Nova Gorica – Ausblick auf die Stadt…
… mit ihren eleganten Brücken.
Urs mit seiner brandneuen BMW R1200RT…
…an der Strandbucht von Umag.
Welcher Fredi wirtet hier?
Unser Camp in Umag
Auf Cres und Losiny in der Kvarner Bucht
Sonntag, 6. Juni 2010 • Umag – Losiny (HR) • 248 km
Kann man, muss man aber nicht gesehen haben, wenn man mit dem Töff unterwegs ist – Punkt.
In Rovinj…
…findet eine Segelregatta statt.
Blick von der Halbinsel Istrien Richtung Osten
Diese Fähre werden wir noch erreichen
Die Fähre läuft ein…
…und öffnet schon die Luke.
Die Navi-Peilung stimmt haargenau
Wir sind auf Cres
Fangfrischen Fisch…
…am Tisch präsentiert…
…und stilvoll serviert!
Nach dem Schlummerbecher…
…ist Urs happy!
Via Krk zum Nationalpark Plitvitzer Seen
Montag, 7. Juni 2010 • Losinj – Grabovac (HR) • 341 km
Auch Krk ist kein Töff-Fahrer-Mekka und kann ruhig links liegen gelassen werden. Imposant ist lediglich die Brücke, die seit ein paar Jahren die Insel mit dem Festland verbindet. Auf der Küstenstrasse nach Senj und von dort hinauf über den küstennahen Gebirgszug streben wir im „flotten Galopp“ den Plitvitzer Seen zu. Die nähere Umgebung ist total ausgebucht. 12 km nördlich logieren wir im Hotel Grabovac.
Mit dem letzten Zwick…
…erreichen wir die Fähre…
…von Cres nach Krk!
Im Nationalpark Plitvitzer Seen und über die Jadranska magistrale nach Zadar
Dienstag, 8. Juni 2010 • Grabovac – Zadar (HR) • 228 km
Am Vormittag besuchen wir den Nationalpark Plitvitzer Seen. Anschliessend fahren wir gemächlich südwärts. Ein erster kleiner Pass bereitet uns angenehmen Fahrspass. Die Fahrt über den letzten Gebirgszug und runter nach Karlobag an die Adria sowie die nachfolgende Küstenstrasse, die Jadranska magistrale: Lust pur! – In Zadar steuern wir das Hotel Kolovare an.
Plitvice jezera…
…ist allemal…
…eine Reise wert.
Urs geniesst die Bootsfahrt
Fische…
…romantische Seen…
… und Wasserfälle…
…und Wasserfälle!
Hoch über Karlobag…
…geniessen wir die Aussicht.
Über die Jadranska magistrale…
…gelangen wir nach Zadar…
…und geniessen nach getaner Arbeit am Pool…
…ein erfrischendes Bier.
Wir bummeln durch Zadar…
… und finden was unsere Mägen begehren.
Irrfahrt nach Postojna
Mittwoch Canadian area code 902 , 9. Juni 2010 • Zadar – Postojna (SLO) • 381 km
Bis Senj „tanzen“ wir uns wir uns wieder der Küsten entlang. Ab da verabschieden wir uns ins Landesinnere. Auf dem schönsten Streckenabschnitt, vor uns liegt Kurve an Kurve, staut sich der Verkehr. Wir überholen Auto um Auto. Hinter einem Polizeifahrzeug verharren wir kurz (oder auch ein bisschen länger!) fassen uns dann ein Herz und ziehen vorbei, ebenso am zuvorderst fahrenden Langholztransport, nun ist die Strasse frei. Irgendwo im Niemansland nehmen wir eine falsche Abzeigung und fahren Kilometer um Kilometer durch dichten Tannenwald. Nirgends gibt es eine Abzwigung und somit auch keinen Wegweiser. Wir lassen „es laufen“ und befinden uns plötzlich in eine Umgebung wie auf eine Schweizer Alp. Wir fahren und fahren. Auf einmal sehen wir in weiter Ferne das Meer… aber schlussendlich landen wir doch noch in Postojna im Kras – voll krass.
Am Morgen auf Höhlenbesuch, am Nachmittag zum Pneuwechsel nach Österreich
Donnerstag, 10. Juni 2010 • Postojna – Lienz (A) • 283 km
Mit dem Bähnlein fahren wir in die Höhle hinen. Am Besammlungsplatz für „Deutsch“ holt uns eine Führerin ab und führt uns durch das weitverzweigte Höhlensystem. Mehr Informationen gibts hier.
Zur offiziellen Webseite (vorerst nur in Slowenisch)
„Oberwetzer“ Jost hat seine Reifen schon derart abgewetzt, dass sie ersetzt werden müssen. Weil in Slowenien und Kroatien nicht gerade an jeder Hausecke eine Motorradwerkstätte zu finden ist, fahren wir nach Lienz. Dort haben wir anlässlich einer früheren Tour schon einmal Reifen gewechselt. Heute logieren wir im Gasthof Goldener Fisch.
Wir fahren mit dem Bähnli in die Höhle…
… und bestaunen diese Wunder der Natur.
Jost am Passo del Predil
Über die Grossglockner Hochalpenstrasse ins Allgäu
Freitag, 11. Juni 2010 • Lienz – Kochel am See (D) • 349 km
Beim Morgenessen beraten wir uns über den weiteren Tourverlauf. Die Wetteraussichten für das Tirol und das Allgäu sind nicht schlecht. Wir beschliessen diesen „Schlänggel“ unter die Räder zu nehmen und brechen auf. Die Grossglockner Hochalpenstrasse, der Gerlos-Pass und der Durchgang von Lenggries zum Walchsee sind mautpflichtig, trotzdem reicht es am Abend im Hotel Post in Kochel am See noch für ein Bier!
Fredi…
…und Urs auf der Edelweissspitze…
…und im angeregten Gespräch.
Jost auf Erlkönigjagd…
…auf der Grossglockner Hochalpenstrasse!
Die Krimmler Fälle vom Anstieg zum Gerlos-Pass aus
Abstecher ins Tannheimer Tal und trocken nach Hause
Samstag, 12. Juni 2010 • Kochel am See – Waltenschwil • 379 km
Fredi kann es nicht lassen und steuert für den Pausenhalt das Tannheimer Tal an. Es ist halt ein klein wenig sowas wie ’ne zweite Heimat für ihn. Ab dem Riedbergpass durch das Balderschwanger Tal ist die Strasse stellenweise recht nass. Aber die dunklen Wolken verziehen sich immer wieder, wenn wir heran brausen. In Appenzell gibts den letzten Verpflegungshalt. Nach dem Tankstopp in Menzingen verabschieden wir uns von Jost. Und tatsächlich – wir schaffen es trocken nach Hause!
Rast am Haldensee im Tannheimer Tal